Die Blende

Kunst kommt bekanntlich von können, nicht von wollen.~Waltraud Puzicha

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Die Blende zu verstehen, führt bei den meisten Anfängern zu Beginn zu diversen Irritationen. Es fängt damit an, daß man einfach nicht versteht, warum ein großer Zahlenwert eine kleine Blendenöffnung bedeutet und umgekehrt.

Die Blende befindet sich im Objektiv und sorgt dafür, wieviel Licht auf den Film, also den Sensor, fällt. Ist die Blende also weit geöffnet, fällt viel Licht auf den Sensor und wenn sie nicht weit geöffnet ist, dann ist es wenig Licht.

Doch wie kommt es jetzt zu den Irrungen und Wirrungen mit den Blendenzahlen?

Bei der Blende 4 (f:4) fällt ein Viertel des verfügbaren Lichts auf den Sensor und bei der Blende 8 (f:8) nur noch ein Achtel. Im Laufe der Zeit verschwand der Zähler des Bruchs und lediglich der Nenner blieb erhalten und wird heutzutage noch genannt und notiert.

Dieses Bild zeigt ein Objektiv mit 85 mm Brennweite und unterschiedlichen Blendeneinstellungen. Die Öffnungsweite der Blende bewegt sich zwischen 8 mm (= 85 mm/11) und 47 mm (= 85 mm/1.8), die Werte wurden gerundet. (by KoeppiK CC-BY-SA-3.0-2.5-2.0-1.0 via Wikimedia Commons)
Dieses Bild zeigt ein Objektiv mit 85 mm Brennweite und unterschiedlichen Blendeneinstellungen.
(by KoeppiK CC-BY-SA-3.0-2.5-2.0-1.0 via Wikimedia Commons)

Schärfentiefe

Die Blende hat ebenfalls Auswirkungen auf die Schärfentiefe. Eine geringe Schärfentiefe ist immer dann vorhanden, wenn der Vordergrund scharf und der Hintergrund unscharf dargestellt wird. Im Gegensatz dazu hat ein Bild eine hohe Schärfentiefe, wenn Vordergrund und Hintergrund scharf sind.

Belichtung

Durch die geringere Öffnung der Blende bei einer großen Blendenzahl benötigt man ebenfalls mehr Licht, um etwas sichtbar zu machen. Wenn man trotzdem eine kurze Belichtungszeit haben will oder benötigt, weil man beispielsweise ohne Stativ unterwegs ist und fotografieren will oder muß, dann muß man bei einer kleinen Blendenöffnung den ISO-Wert anheben. Einen Nachteil bringt das aber mit sich: Je weiter man diesen Wert erhöht, desto körniger werden die Fotos jedoch. Dabei sprechen die Fotografen von “Bildrauschen”.

Zusammenfassung

kleiner Blendenwert -> große Blendenöffnung -> geringe Schärfentiefe (-> weniger Belichtungszeit -> geringerer ISO-Wert)
großer Blendenwert -> kleine Blendenöffnung -> hohe Schärfentiefe (-> mehr Belichtungszeit -> höherer ISO-Wert)

Bildvergleich

Zur Verdeutlichung habe ich im Mirabellgarten in Salzburg zwei Fotos aufgenommen, eines mit kleiner Blende und eines mit großer Blende. Dabei habe ich jedoch nicht auf das korrekte Sitzen des Fokuspunktes geachtet.

Links ist das Bild mit kleiner Blende, also großer Blendenzahl, zu sehen und rechts das mit großer Blende, also kleiner Blendenzahl. Wenn man sich die EXIF-Daten der beiden Fotos anschaut, dann werden die Beziehungen der einzelnen Einstellungen zueinander deutlich:

  linkes Bild
(kleine Blende: f/22)
rechtes Bild
(große Blende: f/1.4)
Belichtungszeit 1/80 Sek. 1/8000 Sek.
ISO 160 100

Obwohl es strahlender Sonnenschein war und es dementsprechend ausreichend Licht gab, hat die Kamera den ISO-Wert bei der kleinen Blende schon nach oben korrigieren müssen und die Belichtungszeit nach unten. Bei der größten Blende fällt wesentlich mehr Licht auf den Sensor, was hier eine Belichtung von 1/8000 ermöglicht. Die Blende wird also nur extrem kurz geöffnet, was eine Aufnahme mit ISO 100 möglich macht. Bei der kleinsten Blende wird das Foto 100x länger belichtet, das Licht fällt also 100x länger auf den Sensor. Das Bild wird zudem flächendeckend schärfer, hat also eine größere Schärfentiefe.

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