Auf den Spuren der Geschichte: Rue Charles Péguy in Mülhausen

Wer sich mit der Kunst verheiratet, bekommt die Kritik als Schwiegermutter.~Hildegard Knef

Wenn man nach “rue charles peguy mulhouse” bei Google sucht, bekommt man zahlreiche Treffer. Aber warum ist das so? Warum ist eine kleine, unscheinbare Straße in der französischen Arbeiterstadt Mülhausen mit derart vielen Treffern versehen, obwohl sie nur etwas länger als 140 Meter ist?

Rue Charles Péguy in Mülhausen

Zunächst einmal ist dafür ein Blick auf ein Ereignis, welches in Köln begann, nötig. Dort wurde nämlich am 05.09.1977 der Arbeitgeberpräsident Hanns Martin Schleyer von der RAF entführt. Nachdem er sich 43 Tage in den Händen der Entführer befunden hatte, brachten diese ihn schließlich nach der gescheiterten Entführung der Lufthansa-Maschine “Landshut”, die in Mogadischu von der GSG 9 beendet wurde, um.

In der Rue Charles Péguy wurde am 19.10.1977 um 21.11 Uhr der Kofferraum eines grünen Audi 100 mit dem Kennzeichen HG-AN 460 geöffnet, in dem laut Anruf der Terroristin Silke Maier-Witt bei der Deutschen Presseagentur die Leiche von Hanns Martin Schleyer liege. Die Straßburger Polizei kann das anschließend bestätigen. Den Audi hatte der RAF-Terrorist Christian Klar am 14.10. als “Hans-Georg Schmied” in der Nähe von Bad Homburg gekauft. Andere Quellen sprechen davon, daß Klar den Wagen am Nachmittag des 15.10. in Neu-Anspach bei Frankfurt am Main für die weitere Durchführung der Schleyer-Entführung gekauft hatte.

Ein nicht identifiziertes Mitglied der RAF tötete Schleyer an unbekanntem Ort mit drei Schüssen in den Hinterkopf. Die Kopfschüsse führten zum Eintritt einer zentralen Atem- und Kreislauflähmung und zu einer Luftembolie im rechten Herz, wodurch innerhalb weniger Minuten der Tod eintrat. Die Tötung geschah zwischen dem 18.10., 13.00 Uhr und dem 19.10., 01.00 Uhr. Die dabei anwesenden RAF-Mitglieder zwängten die Leiche anschließend in den Kofferraum des Audi und das Fahrzeug wurde nach Mülhausen gebracht.

Rue Charles Péguy in Mülhausen

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