Instagram – think about it

Zwölf gute Fotos in einem Jahr sind eine gute Ausbeute.~Ansel Adams

Hand auf’s Herz! Welcher (Hobby-)Fotograf hat keinen Instagram-Account? Waren es vor Jahren noch Facebook-Seiten, so ist es nun der Insta-Account, der ganz einfach zum guten Ton gehört. Im Juni 2018 hat Instagram (oder vielmehr Facebook, denn zu diesem Konzern gehört Instagram ja mittlerweile) die Marke von 1 Milliarde weltweiter Nutzer erreicht. Im vergangenen Jahr waren es 15 Millionen Nutzer in Deutschland. BTW: Täglich gibt es weltweit mehr als 500 Millionen Stories.

Aber konzentrieren wir uns auf die geposteten Fotos und nicht auf die Stories. Die tägliche Verweildauer (rein statistisch natürlich) beträgt 24 bzw. 32 Minuten, wobei sich die unter 25jährigen länger aufhalten als die “älteren” Nutzer. Wenn man nun einmal grob 25 Minuten Verweildauer täglich auf Instagram pro User annimmt, dann sollte es doch wohl durchaus möglich sein, daß auch der ein oder andere Like für mich abfällt, oder? Dafür müßte man jedoch das Nutzerverhalten analysieren. Da aber zu dieser Verweildauer auch das Erstellen der so beliebten Stories und das Posten von eigenen Bildern gehört, reduziert sich die Zeit, die der User zur Verfügung hat, um andere Bilder zu liken, erheblich. Genaue Zahlen liegen dazu jedoch nicht vor.

Momentan scheint Instagram das Zugpferd von Facebook zu sein. What’s App kann man nicht wirklich dazuzählen, weil der Konzern damit momentan noch keinen Umsatz generiert. Zwar werden die Nutzerdaten von What’s App auch auf den eigenen Servern gespeichert, aber wirklich interessant dürfte es werden, wenn Facebook sich dazu entscheidet, Werbung bei What’s App zu veröffentlichen. Das wiederum geschieht bei Instagram bereits jetzt in einem Maße, das für denjenigen, der die App nutzt, um sich Bilder anzuschauen, fast schon unterträglich ist.

Mir persönlich ist es in der Vergangenheit sehr häufig passiert, daß ich meiner Meinung nach wirklich gelungene Bilder auf Instagram gepostet habe, die jedoch wenig bis gar keine Likes erhalten haben, während nichtssagende Bilder von anderen User “durch die Decke schossen”, was die Anzahl der Likes angeht. Liegt das an den Followern? Liegt das an den Hashtags, die man benutzt? Ich denke, es kommt zunächst einmal auf aussagekräftige Hashtags an, denn ohne Hashtags werden die Bilder nicht gefunden. Mittlerweile kann man diesen Schlagworten folgen, so daß man die neuesten Bilder zu sehen bekommt, die sich mit dem entsprechenden Thema auseinandersetzen.

Da man die Fotos auf Instagram ja postet, damit sie gesehen werden, und man auch sehr gerne positive Kritik dafür bekommt, ist es ernüchternd, wenn es immer die gleichen Freunde sind, die man höchstwahrscheinlich auch im realen Leben kennt, die einem Likes zukommen lassen. Dementsprechend ist der Nutzen von Instagram für die meisten Hobby-Fotografen sehr gering, sofern sie sich nicht intensiv mit diesem Thema beschäftigen, weil sie Geld mit dem Fotografieren verdienen (wollen). Aber dann wären’s ja auch keine Hobby-Fotografen mehr!

Also kann man unter’m Strich konstatieren, daß man das Posten von Fotos auf Instagram durchaus auch gleich ganz sein lassen kann, wenn man sowieso keinerlei Nutzen davon hat. Und damit verhält es sich so ähnlich wie mit den Beteiligungen Fremder in einem Forum einer Homepage. Traurige Geschichte in der mittlerweile sehr schnelllebigen Welt, in der Inhalte nicht mehr zählen.

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