Bonnie Tyler in Köln

Wenn Sie die ganze Vielfalt, die Ihnen eine Location bietet, nutzen wollen, müssen Sie mehrmals wiederkommen.~Frank Leavesley

In der Kölnarena gastierte mit Bonnie Tyler am 12.03.2018 die Röckröhre schlechthin, die wohl jedem aufgrund ihrer Reibeisenstimme bekannt sein dürfte. Mittlerweile ist sie 66 Jahre alt und seit 40 Jahren im Musikbusiness unterwegs, was auch der Titel ihrer diesjährigen Tournee mit insgesamt 22 Konzerten ist, von denen das zweite in Köln stattfand.

Als “Vorgruppe” trat Sharron Levy auf, die durch “The Voice of Germany” bekannt wurde. Ihre Musik war ansprechend, schaffte es aber leider nicht, das Publikum vollends zu begeistern, was wohl daran gelegen haben könnte, daß sie nicht unbedingt zum Anheizen gemacht ist. Trotzdem konnte man Sharron Levy, die eine schöne Stimme hat, sehr gut zuhören. Als sie mit ihrem Auftritt nach exakt dreißig Minuten durch war, dauerte es allerdings leider noch eine geschlagene Viertelstunde, ehe das eigentlich Konzert beginnen sollte. Diese Zeit wurde mit Musik vom Band überbrückt. Sollte durch Sharron Levy eine Art von Betriebstemperatur aufgekommen sein, so war sie spätestens nach dem dritten Song wieder vollends abgekühlt. Leider war die Halle nicht komplett ausverkauft, was uns zu der Vermutung veranlaßte, daß die Macher eventuell noch auf weiteres Publikum warten wollte. Denn ansonsten gab es keinerlei Grund, den Beginn hinauszuzögern. In der Halle selber war der Oberrang abgehangen und die Nordkurve ebenfalls, weil sie sich sonst hinter der Bühne befunden hätte. Das reduzierte die Kapazität erheblich. Und vom Rest waren maximal zwei Drittel der Plätze besetzt – wenn überhaupt.

Während des Konzertes herrschte auf den Rängen und im Innenraum stets rege Betriebsamkeit, weil permanent jemand die Halle verließ oder wieder zu seinem Platz zurückkehrte. Die Begeisterungsfähigkeit des Publikums hielt sich ebenfalls stark in Grenzen, so daß keine rechte Stimmung aufkommen wollte. Vereinzelt war zwar zu vernehmen, daß mitgesungen wurde, aber alles in allem war das kein wirkliches Live-Feeling. Bonnie Tyler animierte die sitzenden Zuschauer des Innenraums dann dazu, nach vorne an die Bühne zu kommen, was diese auch dankbar machten. Wahrscheinlich kam ihr selber die Situation eher wie bei einem klassischen Konzert vor und nicht wie bei einem Rock-Konzert. Dadurch schaffte sie es immerhin, daß ein wenig Stimmung vor der Bühne aufkam. Etwas irritiert nahmen wir zur Kenntnis, daß Verkäufer durch die Reihen gingen, die Sekt verkauften. Whisky wäre wohl angebrachter gewesen. 😉

Bonnie Tyler bedankte sie sich nach ca. einer Stunde artig bei ihrer Band, ihren Mitarbeitern und ihrem Mann für die Unterstützung und setzte dann zum Finale an, das mit “Hero” sein Ende fand. Anschließend verschwand sie nach insgesamt 90 Minuten ohne eine Zugabe von der Bühne.

Fazit: Für den (stolzen) Preis ein durchwachsener Abend, was mit Sicherheit auch daran lag, daß die Halle nicht ausverkauft war und keine wirkliche Live-Atmosphäre aufkam.

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(Die Videos und Fotos sind allesamt mit einem iPhone SE aufgenommen.)

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