Nachdem es am Abend zuvor noch 13 Grad waren, wachten wir bei einer Außentemperatur von nur noch vier Grad auf. Aber kaum war die Sonne zu sehen, stieg die Temperatur innerhalb weniger Minuten auf 14 Grad. Nach dem Frühstück machten wir die Tagesplanung. Der Zugang zum Internet erleichterte das ein wenig, denn so konnten wir nachschauen, wo es was in Revelstoke gab. Die Übersichtskarte auf Papier, die ich am Vorabend beim Einchecken mitgenommen hatte, war zwar aussagekräftig in Bezug auf Straßen und kleinere Geschäfte, aber die Öffnungszeiten standen dort nicht. Und da heute Sonntag war…
Jedenfalls wollten wir zum Staudamm und im Anschluss das kleine Örtchen in Augenschein nehmen (Revelstoke hat gerade einmal 7000 Einwohner). Und genau das nahmen wir in Angriff. Zunächst fuhren wir die ca. fünf km nach Norden zum Revelstoke Dam. Führungen waren leider nur bis Anfang September möglich, aber ein paar schöne Fotos gelangen uns trotzdem. Wir versuchten, von der Zufahrt zum Visitor Centre zum Staudamm selber zu gelangen, um dort vielleicht noch die schöne Aussicht zu genießen. Auf den Staudamm selber kam man allerdings nicht, so dass wir an ihm vorbeifuhren und an der nächsten Möglichkeit wenden wollten. Und von dort konnte man tatsächlich ein wenig sehen. Auf dem Rückweg hielten wir rechts am Straßenrand an und blickten auf den vor uns liegenden Berg. Links lag eine Holzfabrik, deren Gelände wir im Anschluss betraten. Es standen dort keine Schilder, dass man nicht auf’s Gelände durfte und ein Zaun existierte auch nicht. Wir fotografierten noch ein wenig und genossen dabei stets den Ausblick auf den Berg. Als wir dann wieder im Wohnmobil saßen und zurück nach Revelstoke fuhren, fielen uns die kleinen Häuser am Straßenrand auf. Beim Anblick fühlte man sich unweigerlich an “Zurück in die Zukunft” mit Michael J. Fox erinnert. So muss es in den 1950er-Jahren ausgesehen haben.
Wir erreichten Revelstoke und parkten auf dem dafür vorgesehenen Parkstreifen rechtsseitig der Victoria Road und wollten das Städtchen, in dem offensichtlich die Zeit stehengeblieben war, erkunden. Geparkt hatten wir genau gegenüber der örtlichen Mall, die mehrere Geschäfte beherbergte. Mall im eigentlich amerikanischen oder kanadischen Sinn war jetzt vielleicht ein kleines bisschen übertrieben, aber so hieß die Geschäftszeile nun mal. Wir gingen zunächst in einen Store, in dem es alles für einen Dollar gab und kauften einen Streuer für unser Paprikapulver, damit die Dosierung leichter fiel. Zwei Postkarten für die Daheimgebliebenen wanderten auch noch in den Einkaufskorb.
Anschließend spazierten wir durch die Straßen und gingen in einige Geschäfte. Wir waren jederzeit darauf gefasst, daß hinter der nächsten Straßenkreuzung Johnny Castle und Frances Houseman standen. (Für die, die nicht ganz so firm sind: Das sind die beiden Hauptdarsteller von “Dirty Dancing”.) Standen sie aber nicht. Schön war Revelstoke aber trotz fehlender Originale aus dem letzten Jahrhundert. Downtown war allerdings sehr überschaubar – wie es sich für ein Städtchen mit 7000 Einwohnern gehört.
Auf dem Rückweg zum Wohnmobil schlenderten wir die Victoria Road entlang und kamen am Visitor Centre vorbei. Dort nahmen wir ein paar Karten und Infomaterial mit, das wir abends im Wohnmobil studieren wollten. Wir gingen zunächst zu unserem rollenden Zuhause und legten die Einkäufe ab. Meine Frau schrieb noch zwei Ansichtskarten, die wir anschließend an der Mall in den Briefkasten warfen und in den Supermarkt gingen. Ein paar Kleinigkeiten (z. B. Getränke) mussten wieder nachgekauft werden, weshalb der Einkauf diesmal auch nur 28 Dollar kostete. Abkassiert wurden wir von einem Automaten, nachdem wir unseren Einkauf selber gescannt hatten. Personaleinsparungen gibt es eben auch im kleinsten Örtchen!
Auf der Fahrt zurück zum Lamplight Campingground kamen wir an einem McDonald’s vorbei, den wir bereits auf der Hinfahrt gesehen hatten. Stilecht genossen wir den ersten kanadischen Quarter Pounder und fuhren anschließend zurück zum Campingplatz, wo wir den Nachmittag bei nunmehr 21 Grad dem Urlaub widmeten und einfach mal gar nichts machten.
Karte
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