ESTA-Antrag
Wenn man bei Wikipedia nachliest, was dort zu ESTA geschrieben steht, dann erfährt man, dass es sich dabei um die Abkürzung für “Electronic System for Travel Authorization” handelt, welches jeder, der in die U.S.A. einreist, durchlaufen muss, sofern er aus einem Land kommt, das am Visa-Waiver-Programm teilnimmt. Das wirft direkt die Frage auf, was das “Visa-Waiver-Programm” ist. Auch hier kann Wikipedia weiterhelfen: “Das Visa-Waiver-Programm der US-Regierung erlaubt es seit 1986 Bürgern ausgewählter Staaten, ohne Visum für einen Aufenthalt von bis zu 90 Tagen in die Vereinigten Staaten einzureisen.” Reisende mit einem gültigen Visum sowie US-amerikanische Staatsangehörige benötigen keine ESTA-Genehmigung.
Zunächst einmal sollte man für die ESTA-Beantragung eine Kreditkarte bereithalten, denn der Antrag ist kostenpflichtig. Auch hier steigen die Preise kontinuierlich. Im Jahr 2023 waren 21 US-Dollar pro Antrag zu zahlen (ab 2010 kostete der Antrag 14 Dollar, vorher war er kostenfrei). Der Antrag soll mindestens 72 Stunden vor dem Abflug gestellt werden. Eine Genehmigung (oder im schlechtesten Fall auch Ablehnung) erhält man innerhalb kürzester Zeit. Meine längste Wartezeit betrug lediglich einige Minuten, oftmals hat man das Ergebnis allerdings auch schon schneller. Sollte der ESTA-Antrag abgelehnt werden, muss man ein reguläres Visum beantragen. Da das ungefähr vier bis acht Wochen dauern kann, sollte man sicherheitshalber nicht bis 72 Stunden vor Abflug warten. Den Antrag kann man auch im Reisebüro beauftragen.
ESTA selber besteht dann aus diversen Fragen, die beantwortet werden müssen. Dabei geht es um Vergangenes, zum Beispiel ob man in bestimmte Länder eingereist ist oder ob man vorbestraft ist, und um Dinge, die die bevorstehende Reise betreffen, wie Angaben zu den Daten des Reisepasses, Angaben zum Arbeitgeber, zu ansteckenden Krankheiten, Fragen nach dem mitgeführten Geld und der Unterbringung in den Vereinigten Staaten. Da die Genehmigung zwei Jahre gültig ist, kann es natürlich sein, dass diese Angaben bei der zweiten Reise schon nicht mehr stimmen, aber das weiß der Mitarbeiter am Flughafen selbstverständlich. Was man nicht angeben muss, ist eine Reiseroute. Hier ist man also vor Ort immer noch flexibel. Was man beachten muss, ist die Tatsache, dass für die Antragstellung ein regulärer, biometrischer Reisepass mit einem elektronischen Chip erforderlich ist, den deutsche vorläufige und Kinderreisepässe nicht haben.
Und: Die Fragen sollte man natürlich wahrheitsgemäß beantworten!
Den Antrag stellt man am besten direkt auf der offiziellen Seite: https://esta.cbp.dhs.gov/
Boarding Pass mit SSSS
Zwischen dem ESTA-Antrag und der Einreisekontrolle findet selbstverständlich der Flug statt. Wer auf seiner Boardkarte die Buchstabenkombination “SSSS” entdeckt, muss nicht nervös werden. Hierzu gibt es einen gesonderten Beitrag.
Einreisekontrolle am Flughafen
(Hinweis: Diese Beschreibung basiert auf gemachten Erfahrungen, können aber je nach Flughafen oder angepassten Bestimmungen seitens des Department of Homeland Security variieren.)
Die Einreisekontrolle in den U.S.A. wird durch das United States Department of Homeland Security durchgeführt.
Nach der Landung und dem Verlassen des Flugzeuges gelangt man in eine große Halle, in der das Fotografieren und Telefonieren verboten ist (Irgendjemand hat das jedoch verbotenerweise mal auf dem John F. Kennedy International Airport in New York gemacht – oder es war damals noch erlaubt – und das entsprechende Foto auf Wikimedia Commons hochgeladen.). Dort wartet man, ehe man an einen der zugewiesenen Schalter gelangt. Die Warteschlange ist dabei immer davon abhängig, wieviele Flugzeuge gerade aus dem Ausland gelandet sind und abgefertigt werden müssen. Meine längste Wartezeit betrug 2,5 Stunden, es ging aber auch schon deutlich schneller und ich war nach einer Viertelstunde am Gepäckband, welches man unmittelbar nach der Kontrolle erreicht.
In der Vergangenheit gab es die Differenzierung zwischen Personen, die bereits früher schon mal in die Vereinigten Staaten eingereist waren, und Personen, die das erste Mal amerikanischen Boden betreten. So wurden meine Neffe und ich bei unserem New-York-Trip 2019 hier getrennt, denn ich war bereits schon mal eingereist, er jedoch nicht. Auch bei der Einreise in Los Angeles im gleichen Jahr gab es diese Unterscheidung noch, wohingegen es bei meinem Besuch in New York 2023 keine solche Unterteilung mehr gab. In den Jahren zuvor kamen bereits Eingereiste an einen Automaten und mussten dort ein paar Fragen beantworten, was deutlich schneller ging, als die Beantwortung am Counter. Hier konnte es jedoch auch passieren, dass man trotzdem anschließend noch zu einem Schalter musste, weil es technische Probleme gab (So war es augenscheinlich bei der Einreise in Los Angeles 2019, denn dort mussten alle, die zuvor am Automaten waren, doch noch zum Schalter.) oder aus was für Gründen auch immer. Doch diese Automaten waren in New York 2023 nicht mehr da und es musste jeder wieder – wie früher – zum Schalter.
Wenn man die Schalter fast erreicht hat, weist einem eine Mitarbeiterin oder ein Mitarbeiter einen solchen zu. Das geschieht durch Blickkontakt verbunden mit Handzeichen und der unmissverständlichen Ansage der Nummer des Schalters. Und daran sollte man sich auch tunlichst halten! Ehepaare dürfen gemeinsam an den Schalter, Partner jedoch nicht – es sei denn, der Erste fragt am Schalter, ob der Partner hinzukommen darf, weil man beispielsweise nicht so gut englisch spricht. Am Schalter gibt man seinen Reisepass ab und es wird ein Foto von einem gemacht und ein Handflächen- und ein Daumenabdruck genommen – digital natürlich. Also keine Sorge, dass man anschließend eventuell schmutzige Hände haben könnte! Während dessen wird man mit Fragen gelöchert, die vollkommen unterschiedlich sein können. Manchmal dauert eine solche Befragung nur eine halbe Minute, manchmal aber deutlich länger. Hierbei wird man u. a. gefragt, wie lange man in den U.S.A. bleiben wird, was man vorhat, welchen Beruf man ausübt, ob man überhaupt schon mal in den U.S.A. war und wann man das letzte Mal dort war. Auch hier antwortet man bitte wahrheitsgemäß. Scherze sind an dieser Stelle nicht angebracht. Nach erfolgter Kontrolle bekommt man seinen Pass zurück, in dem sich nun ein Papier befindet, welches man kurze Zeit später noch brauchen wird. Und auch wenn die Personen hinter dem Schalter zunächst einen mürrischen Eindruck machen, so sind sie letzten Endes doch ganz freundlich, wenn sie die Kontrolle mit den Worten “Have a nice stay in …” abschließen.
Hinter dem Schalter gelangt man in den zweiten Teil der Halle, wo sich die Gepäckbänder befinden. Bevor man diese Halle verlässt, wird man noch einmal ganz kurz kontrolliert und gibt das Formular ab.
Welch praktisches Timing 😀
Glück auf!