von Sonora zum Lake Tahoe

Eine Fotographie zeigt nie die Wahrheit.~Richard Avedon

Dieser Bericht schließt direkt an unseren Aufenthalt in Sonora an.

Wenige Meilen waren wir gefahren, als der Himmel seine Pforten öffnete. Es regnete teilweise so stark, daß die Scheibenwischer auf höchster Stufe die Frontscheibe nicht mehr vom Wasser befreien konnten. Die Strecke war mal wieder sehr kurvig angelegt, was das Fahren anstrengend machte.

Wetterkapriolen in Kalifornien (September 2019)

Als wir Jackson erreicht hatten, steuerten wir einen McDonald’s an, weil meine Frau einen Cappuccino haben wollte. Enttäuscht kam sie ohne Getränk wieder zurück, weil die Maschine nicht funktionierte. Also ging es weiter.

So langsam erreichten wir die Berge und das Wetter hatte sich nur minimal gebessert. Es regnete immer noch, aber nicht mehr so stark. Glücklicherweise wurde das auch mit zunehmender Strecke weniger. Als wir etwas mehr als die Hälfte der gesamten Entfernung hinter uns hatten, fiel mir bei den uns entgegenkommenden Autos auf, daß sie an der Front verschneit waren. Am Anfang dachte ich noch, ich hätte mich verguckt, aber dem war nicht so. Und für uns ging es immer höher in die Berge. Der höchste ausgeschilderte Punkt, den wir heute passierten, lag auf 7942 Fuß, was 2420 Metern entspricht. Dort war tatsächlich alles verschneit. Die Straßen waren aber Gott sei Dank frei. Uns kamen Räumfahrzeuge entgegen oder fuhren vor uns, so daß es nicht so schlimm kam, wie vermutet.

Wetterkapriolen in Kalifornien (September 2019)

Irgendwann sahen wir von weitem ein gelbes Blinklicht und dachten zunächst, daß ab dort die Strecke gesperrt sei, weil es wieder stark bergauf ging. Für den Gegenverkehr hieß das jedoch, daß er bergab fahren mußte und das wurde wohl zwei Autofahrern zum Verhängnis, denn deren Fahrzeuge lagen in ihrer Fahrtrichtung rechtsseitig im Graben. Das erklärte auch das gelbe Blinklicht am Straßenrand. Personen, die eventuell in den Fahrzeugen gesessen haben könnten, haben wir keine gesehen. Hoffen wir mal, daß niemandem etwas passiert ist. Das gelbe Blinklicht gehörte übrigens zu einem Abschleppwagen und ein Ranger-Fahrzeug stand auch daneben. An manchen Stellen ging es rechts der Straße ohne Leitplanke sehr weit nach unten. Das hätte andere Folgen gehabt!

Als der Asphalt uns wieder nach unten führte, hörte auch der Regen bzw. Schnee auf und urplötzlich war alles grün und die Sonne schien. Fünf Minuten vorher fuhren wir durch verschneite Landschaften, wo kein Grün mehr zu sehen war. Und jetzt hätte es vom Anblick auch Hochsommer sein können. Als wir South Lake Tahoe erreichten, waren wir tatsächlich ganze drei Stunden unterwegs gewesen.

Wetterkapriolen in Kalifornien (September 2019)

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