Informationen
Das Konzentrationslager (KZ) Dachau war eines der ersten nationalsozialistischen Konzentrationslager und diente als Modell für alle späteren Lager des NS-Regimes. Es wurde am 22. März 1933, nur wenige Wochen nach der Machtübernahme Adolf Hitlers, errichtet. Ursprünglich war es für politische Gegner des Nationalsozialismus gedacht – insbesondere Kommunisten, Sozialdemokraten und Gewerkschafter. Im Laufe der Jahre wurden jedoch auch Juden, Roma und Sinti, Zeugen Jehovas, Homosexuelle, Priester und andere Verfolgte inhaftiert.
Das Gelände des Konzentrationslagers umfasste eine große Zahl von Baracken, Verwaltungsgebäuden, Werkstätten und einen Appellplatz. Es war von einem elektrischen Stacheldrahtzaun, Wachtürmen und einem Wassergraben umgeben. Dachau diente nicht nur als Haftort, sondern auch als Ausbildungsstätte für SS-Wachmannschaften. Die Methoden, die dort erprobt wurden, wurden später in allen anderen Konzentrationslagern eingesetzt.
Im Laufe der Jahre entwickelte sich Dachau zu einem Ort des systematischen Terrors und der Ausbeutung. Die Häftlinge mussten unter unmenschlichen Bedingungen Zwangsarbeit leisten – etwa in Rüstungsbetrieben oder Werkstätten. Hunger, Krankheiten, Folter und Hinrichtungen gehörten zum Alltag. Nach 1941 wurde Dachau zudem zu einem zentralen Ort medizinischer Experimente, bei denen viele Häftlinge grausam misshandelt oder getötet wurden. So wurden u. a. Experimente in Unterdruckkammern durchgeführt oder den Probanden wurde tagelang nur Salzwasser zu trinken gegeben, weil man wissen wollte, was dann passiert.
Insgesamt wurden zwischen 1933 und 1945 über 200.000 Menschen aus mehr als 30 Nationen im KZ Dachau inhaftiert. Etwa 41.500 Menschen kamen dort ums Leben – durch Erschöpfung, Misshandlungen, Hunger oder systematische Tötung.
Am 29. April 1945 befreiten amerikanische Truppen das Lager. Die Befreiung wurde durch Fotografien und Berichte dokumentiert und zeigte der Welt erstmals das ganze Ausmaß der nationalsozialistischen Verbrechen.
Heute befindet sich auf dem ehemaligen Lagergelände die KZ-Gedenkstätte Dachau, die 1965 eröffnet wurde. Sie umfasst das rekonstruierte Lagertor mit der berüchtigten Inschrift “Arbeit macht frei”, einige rekonstruierte Häftlingsbaracken, das Krematorium sowie mehrere Gedenkdenkmäler. Eine umfangreiche Dauerausstellung informiert über die Geschichte des Lagers, das Schicksal der Häftlinge und den Terrorapparat des NS-Staates.
Anfahrt zur KZ-Gedenkstätte Dachau
Die Gedenkstätte liegt etwa 20 Kilometer nordwestlich von München. Die einfachste Möglichkeit der Anreise sind die öffentlichen Verkehrsmittel. Vom Hauptbahnhof München fährt man ca. 25 Minuten bis Dachau und muss dann mit dem Bus weiterfahren, der noch einmal ca. zehn Minuten benötigt. Eine Haltestelle befindet sich direkt vor der Gedenkstätte. Parkmöglichkeiten befinden sich ebenfalls in unmittelbarer Nähe, falls man mit dem Pkw anreisen möchte.
unser Besuch
Nachdem ich bereits in Sachsenhausen, Buchenwald und Auschwitz war, stand nun der Besuch in Dachau auf dem Programm. Wie bereits beschrieben, verläuft die Anfahrt vollkommen problemlos. Im Informationszentrum mieteten wir uns für 5 Euro einen Audio-Guide und gingen zum Gelände der Gedenkstätte.
Als wir das Tor mit der Aufschrift “Arbeit macht frei” durchschritten hatten, ließen wir erstmal die Weite des Geländes auf uns wirken. Dabei hörten wir immer verschiedene Erklärungen im Audio-Guide. In Dachau kann man – anders als in Buchenwald – die einzelnen Punkte selber anwählen. Nach einigen Minuten beobachtete ich ein asiatisches Pärchen, das sich gegenseitig hinter dem Eingangstor mit besagter Aufschrift fotografierte und dabei so tat, als ob es im Gefängnis wäre, was anhand des Festhaltens der Gitterstäbe zumindest so aussah. Wie kann man bitte so pietätlos sein?! Ich stand fassungslos dort und beobachtete beide, als sich auf einmal unsere Blicke trafen. Ich rechnete schon damit, dass jeden Augenblick die Frage käme, ob ich ein Foto von beiden machen könne. Das hätte ich selbstverständlich abgelehnt und ihnen mal erklärt, wie abartig und zum Kotzen ich ihr Verhalten fand. Die Frage kam aber nicht.
Wir gingen ins Gebäude mit der Dauerausstellung bzw. Dokumentation und verbrachten sehr lange dort. Die Erklärungen mitsamt Fotos machen einen traurig, wütend und fassungslos zugleich. An manchen Stellen merkte ich, wie ich einen Kloß im Hals hatte und ich kurz davor war, dass mir die Tränen in die Augen schossen.
Nachdem wir das Gebäude verlassen hatten, gingen wir in den Zellentrakt. Dort gab es früher sogar eine Zelle, die 50×50 cm groß war und in der die Häftlinge während ihrer Inhaftierung nur stehen konnten. Diese Zellen wurden jedoch im letzten Jahrhundert schon entfernt.

In einer der Baracken hat man die Möglichkeit, sich die ehemaligen Schlafplätze anzuschauen, die sich im Laufe der Jahre veränderten. Das Ganze wird zusätzlich durch Bilder aus der damaligen Zeit (meistens entstanden nach der amerikanischen Befreiung) illustriert, so dass man das sehr gut nachvollziehen kann. Privatsphäre war jedenfalls keine vorhanden. Einer der Räume musste von den Häftlingen so ordentlich gehalten werden, dass der Holzboden aussehen musste wir Parkett. Hier mussten die Inhaftierten nach teilweise zwölf Stunden anstrengendster Arbeit noch weiter schuften.
Beim Gang über die breite Allee in der Mitte des Geländes erfährt man einiges über die einzelnen Baracken, sofern man den Audio-Guide bemüht. So wurden u. a. aus anderen Konzentrationslagern Frauen als Prostituierte nach Dachau gebracht.

Am nordwestlichen Ende des Geländes befindet sich das ehemalige Krematorium inkl. der Gaskammer. Hier kann man den gleichen Weg gehen, den viele der Inhaftierten durchliefen. Zu Beginn mussten sie sich entkleiden und ihre Kleidung wurde in einem dicht verschlossenen Raum gereinigt. Die nackten Personen warteten vor einem Raum mit der Aufschrift “Brausebad”, der eben kein Brausebad sondern die Gaskammer war.

In diesem Raum waren sogar Duschköpfe angebracht, um keinen Verdacht zu erregen. Wenn alle Häftlinge im “Brausebad” waren, wurden die Türen hermetisch abgeriegelt und die Lagerärzte leiteten für einige Zeit Zyklon B ins Innere.

Nachdem alle Personen im Raum verstorben waren, wurde der Raum entlüftet und die Leichen einen Raum weiter gebracht, wo sie abgelegt wurden, bis die Öfen im nächsten Raum, dem Krematorium, frei waren.

Wir verließen das Gebäude und waren völlig konsterniert. Wie ausgeklügelt das gesamte System durchdacht war, hat mich zutiefst erschüttert. Und dazu kommen noch die Eindrücke aus den Bildern und Schilderungen, die wir uns zuvor angesehen hatten. Welches Leid diese Menschen hatten!
Für mich waren trotzdem alle bisherigen Besuche in den Gedenkstätten sehr wichtig und sie sollten es auch für alle Deutschen sein.
(Hinweis: Dieser Text wurde stellenweise unter Mithilfe von ChatGPT (OpenAI) verfasst.)
Links
Fotos
Karte
Wenn du dies siehst, nachdem deine Seite vollständig geladen wurde, fehlen leafletJS-Dateien.

Kommentar hinterlassen