Squaw Valley

Machen Sie kein Bild davon, wie es aussieht, sondern wie es sich anfühlt.~David Alan Harvey

Um nach Squaw Valley zu gelangen, befährt man die California State Route 89 (CA-89), die entlang des Westufers des Lake Tahoe verläuft. In Tahoe City führt sie dann vom See weg ins Landesinnere. Dem Straßenverlauf folgt man hier ca. fünf Meilen, bevor man dann nach links auf die Squaw Valley Road abbiegt. Linksseitig der Kreuzung sieht man die “1960 Winter Olympics Squaw Valley Torches”. Nun sind es noch 2,2 Meilen (ca. 4 Minuten) bis zum großen Parkplatz des Ski Resorts, wo früher die 1983 abgerissene Blyth Memorial Arena (siehe Google Maps) stand, in der die Eiskunstlauf- und Eishockey-Wettbewerbe der Olympischen Spiele stattfanden.

Mittlerweile ist aus dem Austragungsort der Olympischen Winterspiele 1960 das Squaw Valley Ski Resort entstanden.

Während des Frühstücks auf dem Campground in South Lake Tahoe überlegten wir, wohin uns der Tag denn wohl führen könnte. Squaw Valley war der Fixpunkt und von da aus sollte es weiter nach Norden gehen. Reno im Osten und Sacramento im Westen standen zur Auswahl. Leicht favorisiert wurde Reno, so daß ich schon wieder das Internet bemühte, um Entfernungen und Wegstrecken nachzuschauen. Als wir in Squaw Valley ankamen, war es bereits 16.30 Uhr und erstaunlicherweise war nicht nur wenig los, sondern schlossen auch fast alle Geschäfte um 17 Uhr. Warum es schon so spät war, wo die Entfernungen doch nicht allzu groß waren? Dazu gibt’s einen gesonderten Artikel.

Nachdem wir unseren Camper auf dem riesengroßen Parkplatz abgestellt hatten, spazierten wir durch das Village, das uns ein wenig an Whistler, den Ort der Olympischen Spiele von 2010, erinnerte. Sehr schön wurde hier alles aneinandergebaut und alles war logischerweise voll auf Touris ausgerichtet – nur eben nicht heute. Off-Season läßt grüßen: Sommer vorbei, Winter noch nicht da. Ich konnte mir schwerlich vorstellen, daß nur an diesem einen kleinen Ort, der hinter dem Parkplatz liegt, 1960 die Winterspiele stattgefunden hatten. Vorher hatte ich gelesen, daß es ein Olympic Museum geben soll, was wir aber leider nicht gefunden haben. Ich hätte sehr gerne jemanden gefragt, aber es war niemand da. Vereinzelt und in größerer Entfernung hasteten Spaziergänger vorbei, denen ich aber nicht schreiend hinterherlaufen wollte. Selbst an der Aerial Tram, zu der man gehen sollte, weil alle anderen Ticket-Counter geschlossen waren, öffneten sich zwar die Türen, aber Menschen waren keine zu sehen. Kennt eigentlich einer den Film “Truman-Show”? Ich war schon darauf gefaßt, daß wir, sollten wir uns noch weiter vom Parkplatz weg bewegen, gegen die Außenwand rennen würden. Also lieber wieder zurück zum Auto und diesen schönen, aber fast menschenleeren Ort wieder verlassen. Abends fand ich übrigens raus, daß sich das Museum auf dem Berg befindet. Man hätte also mit der Aerial Tram nach oben fahren müssen. Aber wer sich zwar voll auf Touristen ausrichtet, die Beschilderung jedoch so miserabel gestaltet, dem scheint nicht daran gelegen, daß das Museum besucht wird. Schade eigentlich! Aber selbst, wenn ich gewollt hätte, hätte ich ja nicht gekonnt, weil Squaw Valley da zu Ende war. Spaß beiseite: Die Aerial Tram fuhr nicht mehr und es war halt niemand da, der mir Tickets hätte verkaufen können.

Wir verließen Squaw Valley und mußten nun aufgrund der nahenden Dunkelheit, die uns mal wieder im Nacken saß, entscheiden, wohin die Reise gehen sollte. Reno oder Sacramento? Osten oder Westen? Nevada oder Kalifornien? Stadt oder Stadt? Es wurde letzten Endes Kalifornien – und zwar ein Campground mitten in der Natur an einem Bach. Warum? Ganz einfach: Aufgrund der noch kommenden vier Tage San Francisco wollten wir noch ein wenig Natur mitnehmen. Und ehe wir in Reno gewesen wären, wäre es mindestens 18.30 Uhr gewesen. Dann noch einen Campground suchen und anschließend einen Weg in die Stadt. Darauf hatten wir dann doch keine Lust. Und ich bin mir sicher, Reno wird uns nicht vermißt haben. Die kalifornische Hauptstadt Sacramento würden wir dann morgen in aller Ruhe in Angriff nehmen.

Der Halt in Squaw Valley war – wie gesagt – von vornherein geplant, weil mich persönlich der Ort interessierte. Und der Zwischenstop hat sich defintiv gelohnt. Es war zwar wenig bis gar nichts los im Örtchen, aber interessant zu sehen war es auf alle Fälle.

Fotowert: 4 out of 5 stars (4 / 5)

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