Köln-Marathon 2024

Es gibt Bilder, die misslingen. Aber ich mache Fotos nicht, um sie in die Schublade zu tun. Sie sollen gesehen werden. Ob man sie liebt oder nicht, ist mir vollkommen egal.~Helmut Newton

Am 06.10.2024 fand wieder der Köln-Marathon statt, den ich bereits mehrfach fotografiert hatte. In diesem Jahr war bestes Laufwetter vorhergesagt, wovon ich aber morgens um 7 Uhr, als ich das Haus verließ, rein gar nichts merkte. Nachdem ich am Bahnhof Deutz angekommen war, stellte ich fest, dass meine Zeitplanung dieses Jahr wohl ein wenig schlecht war, denn der gesamte Vorplatz war noch fast leer. Das hatte ich in den letzten Jahren aber schon deutlich anders erlebt. Oder war ich da später losgefahren? Ein paar Tage später habe ich erfahren, dass man dieses Jahr den Start eine halbe Stunde nach hinten verlegt hatte.

Nachdem ich etwas über eine Stunde in der Kälte stand und selbst die Handschuhe nicht für warme Hände sorgten, begann das Aufwärmprogramm für die Läufer, das wie im letzten Jahr von “Holmes Place” veranstaltet wurde. Ich habe es nicht gesehen, sondern nur die Durchsagen gehört und fand die ein wenig – sagen wir mal – komisch für das Aufwärmen vor einem Marathon. Zudem spielte die Soundanlage nicht so richtig mit und hatte zwischendrin immer mal wieder Aussetzer. Kurz vor dem Start entschied ich mich dann dafür, mir den Beginn nicht anzuschauen, sondern mich schon jetzt auf die andere Rheinseite zu begeben. Interessante Bilder kann man beim Start nicht viele machen und da wollte ich mir lieber ein Plätzchen in der Innenstadt sichern. Ich suchte mir also einen E-Scooter und fuhr los.

Ich postierte mich hinter dem Neumarkt und kaum hatte ich das getan, kamen schon die ersten Läufer an mir vorbei. Die waren also schneller gelaufen als ich gefahren. Ich ließ Tausende von Läufern passieren und machte Fotos, bevor ich alles zusammenpackte und zu Fuß am Rudolfplatz vorbei auf die Richard-Wagner-Straße ging. Hier war es merklich voller und es war gar nicht so einfach, einen passenden Platz zu finden, um die Kamera einsetzen zu können. Das war dann erst kurz vor der Bahnunterführung am Aachener Weiher so. Auch hier das gleiche Spiel: Läufer rauschen vorbei und ich machte Fotos. Anschließend schulterte ich den Rucksack und ging den gleichen Weg wieder zurück, weil ich mich wieder am Neumarkt aufstellen wollte.

So hatte ich es bislang in jedem Jahr gemacht, denn dadurch hat man innerhalb einer relativ kleinen Wegstrecke die Möglichkeit, die Läufer dreimal an sich vorbeilaufen zu lassen. Dadurch bekommt man die Leute, die man fotografieren möchte, eben auch dreimal vor’s Objektiv. Als es noch einen anderen Sponsor des Marathons gab, hatte dieser eine eigene App für das Event, in der man die Läufer tracken und so live verfolgen konnte. Das hat damals wunderbar geklappt. Nur leider scheint der jetzige Sponsor Generali das nicht wirklich hinzubekommen. Meines Wissens nach war es dieses Jahr das erste Mal so, dass man Läufer tracken konnte – im Internet. Eine eigene App hat Generali für den Marathon immer noch nicht im Angebot – bei über 30.000 Läufern!!! Ist das nicht traurig!?! Ich hatte mir drei Leute, von denen ich wusste, dass sie mitlaufen, auf Beobachten gesetzt. Dummerweise ist einer von den Dreien verletzungsbedingt nicht an den Start gegangen und die anderen beiden habe ich an allen drei Punkten nicht gesehen, obwohl ich das jeweilige Signal verfolgte und schon weit vorher die Augen offen hielt und auch noch danach. Also habe ich einfach Fotos gemacht und hätte eigentlich auch zu Hause bleiben können, denn wie unterscheiden sich die Fotos aus dem letzten Jahr von denen des Jahres 2024?

Als ich die Kamera wieder weggepackt hatte und zur Bahnhaltestelle gehen wollte, guckte ich spaßeshalber mal nach dem Tracking des Marathons, denn auch hier hatte ich jemanden markiert. Und das Icon war nicht weit weg von meinem Standort. Also blieb ich kurz stehen und hielt auch hier die Augen auf. Was soll ich sagen?! Das Icon war irgendwann weit hinter meinem Standort, aber gesehen habe ich niemanden. Entweder funktionierte also das Tracking nicht richtig oder ich war mittlerweile blind oder blöd geworden, denn bislang war das Verfolgen immer eine super Hilfe und hat reibungslos funktioniert. Auch hier erfuhr ich ein paar Tage später, dass selbst die Unterstützer der Läufer teilweise vom Tracking in die Irre geführt wurden. Das scheint also eher so semi funktioniert zu haben.

Lange Rede, kurzer Sinn: Höchstwahrscheinlich werde ich keinen Köln-Marathon mehr fotografieren. Das ist irgendwie verlorene Lebenszeit, auch wenn Fotografieren mein Hobby ist. Aber Bilder wildfremder Menschen zu sichten und zu bearbeiten, macht dann eben doch keinen Spaß. Zudem kostet der ganze Tag nur Geld (S-Bahn, Straßenbahn, E-Scooter) und bringt einem nichts ein, denn die anschließenden Bilder kann man sich nicht an die Wand hängen.


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