Vor zwei Jahren gab es bereits zwei Fotowalks in Köln: Februar und April 2018, so daß so langsam mal der nächste folgen mußte. Der Plan dafür war so simpel wie immer: Bis zu irgendeinem Punkt fahren, sich dann durch die Straßen treiben lassen und die Kamera dabei immer bereit halten.
Die Anreise erfolgte dieses Mal allerdings nicht mit der Bahn, sondern mit einem Auto von Share Now. Hatten wir noch nie ausprobiert und da die Lust, mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu fahren, sehr gering war, bot sich das an, als wir fast unmittelbar vor der Haustür ein Auto entdeckten. Unterwegs mußten wir noch tanken, was auch völlig unproblematisch war, bevor es dann wirklich Richtung Innenstadt ging. Der Rudolfplatz sollte das grobe Ziel sein, so daß wir das Auto auf der Hahnenstraße abstellten und den Rest zu Fuß gingen. Vom Rudolfplatz führte uns der weitere Weg über die Ehrenstraße in Richtung Osten. Wir wollten uns die durch Corona gebeutelte Fußgängerzone anschauen. Und dort war für einen Samstag wirklich wenig los. Okay, es war auch schon 18 Uhr. Trotzdem war wenig bis gar keine Fluktuation. Vom Gefühl her dachte man, es sei Sonntag.
Als wir so langsam in der Altstadt ankamen, sagte uns der Blick auf die Uhr, daß wir bis zur blauen Stunde noch genug Zeit hatten, um kurz nach Norden zum Kölner Dom zu gehen. Auch hier war sehr wenig los, aber der Baumbewuchs entlang der Burgmauer ließ keine schönen Fotos zu. Und vom Café Reichard aus konnte man aufgrund der Baustelle neben dem Taubenbrunnen auch nichts Vorzeigbares produzieren. Also gingen wir wieder zurück in die Altstadt und ließen uns dort ein wenig treiben. Den fast menschenleeren Alter Markt hatten wir schnell passiert, ehe es uns in die Gassen und Plätze zwischen Alter Markt und Rhein verschlug. Über den Ostermannplatz, die Salzgasse und das Halbmondgäßchen landeten wir auf dem Heumarkt, wo ich mir eine türkische Pizza gönnte.
Anschließend gingen wir zu Fuß über die Deutzer Brücke ins Rechtsrheinische, denn von dort aus wollte ich den Sonnenuntergang fotografieren, damit man nicht immer die gleiche Ansicht von neben der Hohenzollernbrücke hat. Die blaue Stunde sollte um 20.44 Uhr beginnen und wir kamen um kurz nach 20.00 Uhr am Fuße der Deutzer Brücke an. Im Schatten war es tagsüber schon ein wenig kühl, so daß es jetzt nach Verschwinden der Sonne frisch werden sollte. Letzten Endes beobachteten wir noch ein wenig das Treiben am Beginn des Rheinboulevards und konnten dabei etliche Leute sehen. die sich augenscheinlich mit der Ansteckungsgefahr durch COVID-19 nicht wirklich auseinandergesetzt zu haben schienen. Die andere Variante: Dummheit und Ignoranz! Als Mitarbeiter des Ordnungsamtes der Stadt Köln zur Kontrolle erschienen, stellte sich aber heraus, daß der zweite Punkt zutraf. Na ja, wir waren ja zum Fotografieren hier!
Ich wollte warten, bis die Beleuchtung des Kölner Doms eingeschaltet wurde, aber das zog sich. Mittlerweile war die blaue Stunde schon vorbei, aber das Licht immer noch aus. Die Kälte kroch langsam in den Körper, so daß ich schon abbrechen wollte, als die Lichter auf einmal zu sehen waren. Also machte ich noch ein paar wenige Fotos, bevor wir uns zu Fuß zur Straßenbahnhaltestelle aufmachten, denn ein Auto von Share Now war im Nahbereich nicht abgestellt. Die nächste Bahn sollte in elf Minuten kommen, so daß wir noch eine Haltestelle zu Fuß liefen.
Am Ende des Tages dauerte der Fotowalk insgesamt knapp 5,5 Stunden, wobei die Bildbearbeitung noch ausstand, die ich am nächsten Tag erledigte.
Karte
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