von Los Angeles nach Palm Springs

Erfahrung heißt gar nichts. Man kann seine Sache auch 35 Jahre schlecht machen.~Kurt Tucholsky

(Dieser Bericht schließt tatsächlich an die Punkte 7 und 8 des Berichts “Drehorte ‘Zurück in die Zukunft’” an, die wir nach dem Empfang unseres Wohnmobils abgefahren sind.)

Mittlerweile war es bereits früher Abend geworden und wir fuhren gen Osten, denn wir wollten nach Palm Springs. Eigentlich sah mein allererstes Gedankenspiel zu Hause noch vor, dass wir es vielleicht heute bis zum Joshua Tree National Park hätten schaffen sollen. Unmöglich, wie wir mittlerweile wußten. Die Autobahn wurde zunächst einmal nicht leerer und nicht schmaler.

Unfaßbar, wieviele Menschen sich Kilometer von L. A. entfernt noch auf den Straßen bewegten. Wir rauschten an Malls und Tankstellen vorbei, wirklich ländlich wurde es aber nicht. Mittlerweile brannten die gleißenden Lichter der hinter uns fahrenden Pkw und Lkw in den Außenspiegeln und vor uns verschwommen die roten Lichter fast schon zu einem einzigen breiten Streifen. Im Rückspiegel konnten wir der Sonne bei ihrem Untergang zuschauen. Als sie verschwunden war und die Nacht kam, wurde das Fahren aber immer noch nicht entspannter. Die ungewohnte Größe des Vehikels und der extrem schlechte Straßenzustand taten ihr Übriges dazu.

Irgendwann wurden die Straßen dann tatsächlich schmaler und die Meilen nach Palm Springs weniger – zwar sehr langsam, aber immerhin. Als wir dort ankamen, stellten wir fest, dass wir keinerlei Hinweisschilder auf Campgrounds fanden, wie es in Kanada der Fall war.

Also mußten wir das Internet bemühen, um eine Adresse zu suchen. Auf dem Campground war das Office bereits geschlossen und man sollte sich einen der freien Stellplätze nehmen, was wir auch taten. Erfreulicherweise hatten wir einen Stromanschluß, so dass die Klimaanlage funktionieren sollte – tat sie aber nicht! Wir räumten unsere Taschen aus und verstauten alles in den Schränken. Die hohen Temperaturen sorgten dafür, dass uns der Schweiß nur so am Körper runterlief. Es gab keine Gebrauchsanweisung für den Camper, so dass wir auch nicht nachsehen konnten, wie wir die Klimaanlage einschalten konnten.

Nach einer guten Stunde kamen wir dann mal auf den Gedanken, bei der Stromversorgung zu schauen, ob die Sicherungen, die ich vermeintlich beim Anschließen eingeschaltet hatte, auch wirklich eingeschaltet waren. Waren sie natürlich nicht! Und zack, schon lief die Klimaanlage. Der Fehler war also der, dass ich die bereits eingeschaltete Sicherung ausgeschaltet hatte. Aus Kanada hatte ich in Erinnerung, dass die Sicherungen immer ausgeschaltet waren, wenn kein Stecker eingesteckt war.

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